Im Auftrag der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen beteiligte sich die L.I.S.T. GmbH an einer Machbarkeitsstudie für die Entwicklung eines regionalen Gesundheits-, Pflege- und Versorgungszentrums in der Region Seltenrain. In Zusammenarbeit mit dem federführenden Architekturbüro brachte die L.I.S.T. GmbH ihre immobilienwirtschaftliche Expertise für die Machbarkeitsstudie des Landzentrums ein.

Plan des Landzentrums innerhalb des Orts

Plan des Landzentrums innerhalb des Orts, © Atelier Fanelsa

Die IBA Thüringen widmet sich dem Zusammenhang von demografischer Schrumpfung, Klimawandel und Energiewende sowie vielfältigen anderen sozio-kulturellen Transformationserscheinungen im Bundesland Thüringen. Dies geschieht vor dem Hintergrund eines vielfältigen und kleinteiligen Siedlungsgefüges. Die gemeindeübergreifende Plattform Landengel e.V. sieht vor, ein regionales Gesundheits-, Pflege- und Versorgungsnetzwerk in der Region Seltenrain, Unstrut-Hainich-Kreis in Thüringen, aufzubauen. Ein wesentlicher Bestandteil ist ein barrierefreies Landzentrum u.a. mit integrierter Tagespflege (12-16 Personen) und optional barrierefreien Wohnungen, einem Kindergarten mit 40 Plätzen sowie verschiedenen Gesundheitsangeboten und Dienstleistungen (Zahnärzte, Physiotherapie, Frisör, Podologie, Hebamme) unter einem Dach.

In Kooperation mit dem Architekturbüro Atelier Fanelsa hat die L.I.S.T. GmbH die Machbarkeitsstudie erarbeitet. Neben der Ausgestaltung des Gesamtkonzepts und den organisatorischen Fragen ging es um die programmatische, bauliche und betriebswirtschaftliche Entwicklung des Landzentrums. Dabei soll das Vorhaben dem Anspruch der IBA Thüringen bezüglich Nachhaltigkeit, kostengünstigem Bauen und Innovationen in Bestands- und Immobilienentwicklung gerecht werden.

Modell

Modell des Landzentrums, © Atelier Fanelsa

Ziele der Machbarkeitsstudie waren die Untersuchung von zwei Standorten in Sundhausen auf Eignung und Erschließung sowie die Ermittlung und Prüfung des Raumprogramms und der Gestaltungsparameter. Weitere Inhalte waren die Erarbeitung eines Bauherrenmodells und die Trägerschaft – bevorzugt als neue Form von Zweckverband für Daseinsvorsorge –, Vorschläge zur Finanzierung sowie Angaben zu Fördermöglichkeiten in Thüringen und auf Bundesebene.

Für die Machbarkeitsstudie wurde eine Umfrage zu den finanziellen Rahmenbedingungen der künftigen Nutzer*innen und ihren Vorstellungen für die künftige Organisationsform durchgeführt. Darauf aufbauend wurde durch die L.I.S.T. GmbH ein Organisationsmodell, eine mögliche Projektfinanzierung und sich daraus ergebende Mietpreise erarbeitet und mit den potenziellen Mieter*innen diskutiert. Das Ergebnis soll als Grundlage für ein ggf. nachfolgendes wettbewerbliches Architekturverfahren dienen.

Auftraggeber: Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen GmbH
Planung: Atelier Fanelsa
Laufzeit: 2021