Mit der Oudenarder Straße 32 verfolgte die neu gegründete Wohnungsgenossenschaft Habitat 1997 e.G. das Ziel, insbesondere Familien ein Angebot in der Umgebung zu machen, die sich sonst vielleicht für einen Wegzug entschieden hätten.

Das kleinräumige Projekt sollte stabilisierend auf die Nachbarschaft wirken und mit Angeboten sozialer Infrastruktur die Umgebung bereichern. Eigentümer ist der Verbund der Nordberliner Wohnungsbaugenossenschaften e.G., der sich ebenfalls stark für das Gebiet engagiert und damit ein idealer Partner für ein solches Vorhaben war. Mit ihm konnte Habitat als Projektträger einen Erbbaurechtsvertrag mit einer Laufzeit von 60 Jahren abschließen.

 

Oudenarder-Strasse-32Durch aktive Werbung im Kiez konnten interessierte Familien als Selbsthelfer_innen für das Projekt gewonnen werden. So wurde nach und nach eine Hausgruppe aufgebaut und begleitet, um gemeinsam ein tragfähiges Sanierungs- und Wohnkonzept für das zum Teil seit Jahren leer stehende und von Schwamm und Schädlingen befallene Gebäude zu entwickeln. Dabei nahmen die Familien und künftige Bewohner_innen aktiv am Planungsprozess teil. Gefördert durch das Programm „Wohnungspolitische Selbsthilfe“ konnte im März 1999 mit der umfassenden Sanierung von Vorderhaus, Seitenflügel und Hinterhaus sowie dem Dachgeschossausbau und der Hofgestaltung begonnen werden. Im Sanierungsprozess wurden in einigen Gewerken auch jugendliche Sozialhilfeempfänger eingesetzt, die berufsbegleitend qualifiziert und durch soziale Beratungsangebote betreut wurden.

Für Genossenschaftsmitglieder und sanierungsbetroffene Mieter wurden insgesamt 17 familiengerechte Wohnungen hergerichtet. In die sanierten Erdgeschossläden zogen mit dem Stadtteiltreffpunkt „frisbee“ und der Beschäftigungsagentur „Jobcenter“ des Trägers Zukunftsbau zwei sozial orientierte Projekte ein. Anfang 2001 wurden die Baumaßnahmen abgeschlossen. Das Bauvolumen belief sich auf 5,4 Mio. DM.