Entlang der Grüntaler Straße im Wedding verläuft eine ehemalige Bahntrasse, auf der im 19. Jahrhundert die Berlin-Stettiner Eisenbahn verkehrte. Nach der Verlegung der Strecke im Jahr 1897 wurde das Gelände unterschiedlich genutzt. Zuletzt war es teilweise an Kleingewerbetreibende und Garagenbauer verpachtet.

Schon lange bestand die Absicht, die Trasse als Grünzug auszubauen. Im Jahr 1999 konnte schließlich mit der Planung des Vorhabens begonnen werden. Dies geschah in zwei Projekten. Unter dem Titel „Stettiner Trasse“ wurde der Abschnitt zwischen Badstraße und Osloer Straße neugestaltet. Der Bereich nördlich der Osloer Straße, im Gebiet des Quartiersmanagements Soldiner Straße, wurde zur „Grüntaler Promenade“. Für die Projektentwicklung und -steuerung war in beiden Fällen die L.I.S.T. GmbH verantwortlich.

 

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Eine besondere Herausforderung bei der Entwicklung und Steuerung war die komplexe Struktur des Geländes. Das Gesamtvorhaben bestand aus zwei Teilprojekten, die jeweils mehrere Bauabschnitte umfassten. Dabei war es das Anliegen, einen gemeinsamen Grundgedanken in unterschiedlichen räumlichen Zusammenhängen umzusetzen. Eine weitere Besonderheit war die in ungewöhnlich großem Umfang durchgeführte Bürgerbeteiligung bei beiden Teilprojekten.

Stettiner Trasse
Die Gestaltung des Grünzugs wurde aus Mitteln der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung finanziert. Das Vorhaben wurde in zwei Bauabschnitten von 2002 bis 2004 umgesetzt. Eine Besonderheit war die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen am Bauprozess. Mädchen des interkulturellen Zentrums MÄDEA und Jugendliche im Freiwilligen Sozialen Jahr des SOS-Kinderdorfes gestalteten zusammen mit verschiedenen Künstlern eine Mosaikbank, ein Wandbild und verschiedene Skulpturen. Zum Projekt gehörte eine intensive Bürgerbeteiligung.

Grüntaler Promenade
Der nördliche Teil des Grünzugs liegt im Gebiet des von der L.I.S.T. GmbH betreuten Quartiersmanagements Soldiner Straße. In diesem Bereich wurde die Umgestaltung aus Mitteln des Programms „Soziale Stadt“ finanziert. Nach einem Verfahren zur Beteiligung der Bewohner*innen - bei dem insbesondere die Kinder berücksichtigt wurden - konnte als erster Bauabschnitt im Jahr 2003 eine Promenade mit Bänken und Spielgeräten realisiert werden. Der zweite Bauabschnitt nördlich der Soldiner Straße wurde 2004 bis 2005 realisiert. Hierbei entstand eine Parkanlage mit neuen Spielflächen.