Die L.I.S.T. GmbH übernimmt die Durchführung des ExWoSt-Forschungsprojekts „Aktivierung von Innenentwicklungspotenzialen in wachsenden Kommunen – Erhebung und Erprobung von Bausteinen eines aktiven Managements“, welches vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) ausgelobt worden war. 

Der Paradigmenwechsel, der sich in den letzten Jahren in der Stadtentwicklungspolitik vollzogen hat, deren Fokus über Jahre maßgeblich auf Schrumpfungsprozessen lag und sich nun durch einen unerwartet dynamischen Nachfragedruck auf Wohnungen mit neuen Wachstumsfragen konfrontiert sieht, war Auslöser für das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) das ExWoSt-Forschungsprojekt „Aktivierung von Innenentwicklungspotenzialen in wachsenden Kommunen – Erhebung und Erprobung von Bausteinen eines aktiven Managements“ auszuloben.

Berlin KarteAuch das Land Berlin beteiligt sich als Modellvorhaben an diesem Forschungsprojekt und stellt sich damit dem komplexen Problemfeld eines aktiven und aktivierenden Flächenmanagements. Ziel des Kooperationsprojektes, das wir zusammen mit Stadt • Land • Fluss und ProStadt GmbH erarbeiten, ist nicht nur bekannte Flächenpotenziale der Nachverdichtung, Aufstockung und des Wohnungsneubaus neu zu erörtern, sondern vielmehr akteurs- und prozessbezogene Flächenpotenziale neu mit in den Betrachtungshorizont und mit in die Bewertungskriterien aufzunehmen.

Ausgehend von Erfolgen und Hemmnissen in der Bauberatung von Eigentümer*innen und Bauherren sowie in der Beteiligung von Nachbarn und sonstigen Akteuren, sollen diese bestehenden Praktiken analysiert werden und Ausgangspunkt für erweiterte praxisorientierte Handlungsleitfäden sein, die verstärkend eine frühzeitige transparente Beteiligungskultur anstreben. Aufsuchende Beratung und aktive Partizipation können die gegenseitige „Akzeptanz steigern“, um so eine Inanspruchnahme bzw. Aktivierung von weiteren Potenzialflächen zu ermöglichen. Dabei sind kommunale Pflichten, die Beteiligung der Bewohner*innen ebenso wie Aktivitäten der Wohnungswirtschaft und von Eigentümer*innen relevant.

Anhand von Innenentwicklungsflächen im Berliner Einzugsbereich von schienengebundenen ÖPNV-Stationen wird analysiert, wie neue Potenzialflächen durch die aktive Beteiligung von Nachbar*innen und sonstigen Akteuren, sowie die aufsuchenden Beratung von Eigentümern und Bauherren, neu erschlossen werden können. Dies wird exemplarisch an einer vertiefenden Betrachtung prioritärer Untersuchungsräume erprobt und evaluiert.

Innerhalb des ExWoSt-Modellvorhabens erweitern wir so ein klassisches Flächen-Screening um die Potenziale des aktiven Managements. So sollen Eigentümer-Beratung verbunden mit Maßnahmen der Beteiligung der Nachbarschaft vor Ort dazu führen, Widerstände und Ängste auf beiden Seiten abzubauen. Dazu werden Gesprächsleitlinien und Handlungsleitfäden erstellt und in der Praxis erprobt und optimiert.

Ziel ist es Handlungsempfehlungen zu entwickeln, die die Kommunikation und Beteiligungskultur im Akteursdreieck Stadt/Land,  –  Eigentümer*in/Bauherr – Nachbarschaft/sonstige Akteure verbessern. Diese Leitfäden sind als übertragbare Empfehlung im Rahmen des ExWoSt-Forschungsprojektes zu verstehen, die auch in anderen ähnlich gelagerten Pro-jekten bundesweite Anwendung finden können.