Das Beteiligungsprojekt zur „Blauen Insel eG“ begleitet den dreijährigen Planungs- und Bauprozess eines genossenschaftlichen Wohnprojekts an der Schöneberger Linse. Die L.I.S.T. unterstützt die zukünftigen Genoss*innen während des gesamten Prozesses darin, gemeinsame Planungsentscheidungen zu treffen, Grundlagen für das künftige Zusammenleben zu legen und eine Identifikation mit der neuen Hausgemeinschaft und dem Quartier aufzubauen.

Eine der Herausforderungen deBlaue-Insel 1r Beteiligung liegt dabei darin, dass die künftigen Bewohner*innen bereits weit vor dem eigentlichen Einzug 2020/21 in die Konzeptions- und Planungsphase einbezogen werden, etwa zur gemeinsamen Gestaltung und Nutzung der Gemeinschaftsräume oder des Gartens. Zudem sind mehrere Wohnungen für soziale Träger reserviert, die Wohnen für Menschen mit besonderem Betreuungsbedarf anbieten. Eine weitere wichtige Aufgabe während des Beteiligungsprozesses liegt somit darin, die künftigen Bewohner*innen dieser Trägerwohnungen in die sich bildende Hausgemeinschaft zu integrieren.

Angestoßen wurde das Bauprojekt von der Entwicklungsgenossenschaft urban coop berlin, die es sich zum Ziel gesetzt hat, nicht-spekulative und genossenschaftliche Wohnprojekte in Berlin zu initiieren. Das Gebäude mit 43 Wohnungen und Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss entsteht auf einem Grundstück im geplanten Modellstadtteil “Schöneberger Linse” an Berlins zweitgrößtem Bahnhof Südkreuz. Zur Vergabe der Grundstücke wurde ein Wettbewerb ausgelobt, bei dem neben dem Kaufpreis auch architektonische sowie Nutzungs- und Nachhaltigkeitskriterien bewertet wurden. Das Konzept, das die urban coop auf Grundlage der Wohnpräferenzen der Anwärter*innen entwickelt hat, konnte sich im Vergabeverfahren durchsetzen und erhielt Ende 2017 den Zuschlag. Mit dem gewonnenen Konzeptverfahren gründete sich 2018 die neue Genossenschaft UCB Blaue Insel eG. Damit startet nun der Prozess der Einbindung der künftigen Bewohner*innen in die – bauliche und soziale -Blaue-Insel 3 Gestaltung des Zusammenlebens in der Gemeinschaft.

Das Konzept setzt sich zusammen aus den drei Modulen „Generalversammlung“, „Thematische Workshops“ und „Eigene Aktivitäten“, die in Beziehung zueinander stehen und direkt aufeinander aufbauen: So werden beispielsweise in den thematischen Workshops Ideen für eigene Aktivitäten entwickelt (bspw. Nachbarschaftsfest), die dann selbstständig durch interessierte Kerngruppen weiterentwickelt und umgesetzt werden. Alle Aktivitäten werden zudem kontinuierlich im Rahmen der Generalversammlungen mit der Genossenschaft abgestimmt.

Gleichzeitig knüpft das Konzept explizit auf den Grundsätzen der Projektentwickkung an: flexibel, fair, gemeinsam und verantwortungsvoll. So werden beispielsweise Aspekte einer ökologischen und sozial verträglichen Nutzung gezielt in die Beteiligung integriert.