Die L.I.S.T. GmbH war von 1999 bis 2013 Beauftragte der Sozialen Stadt für das QM-Gebiet Soldiner Straße. Das Gebiet mit seinen knapp 18.000 Einwohner_innen gehörte am 30.3.1999 zu den ersten, in denen das Land Berlin das integrierte Stadtteilverfahren „Quartiersmanagement“ eingerichtet hat. Ein sehr hoher Anteil an Arbeitslosen und Transferleistungsbezieher_innen, dabei über 70% unter 15 Jahren, führten zur Ausweisung des Stadtteils als QM-Gebiet.

Das Image soldiner logo rgbdes Soldiner Kiez war nach außen und nach innen sehr schlecht. Wer es „geschafft“ hatte, zog weg. Das Gebiet funktionierte als sogenannte „Integrationsschleuse“ für die Gesamtstadt. Als Wohngebiet war der Soldiner Kiez im Jahr 1999 trotz der guten Ausstattung mit Grün- und Freiflächen somit wenig attraktiv.

Das Gebiet verfügte schon 1999 über einen „harten Kern“ an engagierten, sich gegenseitig unterstützenden Bewohner_innen, die eine hohe Identifikation mit ihrem Quartier haben. Zudem stand der L.I.S.T. GmbH mit der NachbarschaftsEtage „Fabrik Osloer Straße“ von Anfang eine starke Partnerin zur Seite, die bereits seit den 1980er Jahren im sozialen und kulturellen Bereich aktiv und als Anlaufpunkt etabliert ist.

Entwicklungsziele

Neben der Wohnumfeldentwicklung, der Unterstützung von Kunst- und Kulturschaffenden bzw. der Kreativwirtschaft sowie Verbesserungen des Zusammenlebens und der Quartiersbindung lag eine zentrale Herausforderung in der Weiterentwicklung der lokalen Bildungslandschaft.

Auch galt es, lokale Unternehmer_innen stärker in die Quartiersentwicklung einzubeziehen.

Es ist der L.I.ST. GmbH bis 2013 gelungen, Einrichtungen, Vereine, Unternehmen, Initiativen und Einzelpersonen als starke Partner der Quartiersentwicklung aufzubauen bzw. dabei zu unterstützen, sich weiterzuentwickeln und zu vernetzen. Das Gebiet ist mittlerweile sehr gut mit Angeboten der sozialen, bildungsbezogenen, kulturellen und religiösen Infrastruktur ausgestattet.

Ein wichtiges Ziel bleibt die - angesichts der verbreiteten Furcht vor Gentrifizierung - behutsame Verbesserung des Außenimages.

Meilensteine und Leuchtturmprojekte

  • Verkehrskonzept für die Koloniestraße - Verkehrsberuhigung und Einrichtung einer Spielstraße (2001 – 2004)
  • Kolonie Wedding (ab 2001) - Unterstützt von der Wohnungsbaugesellschaft degewo nutzt der Projektraumverbund Kolonie Wedding e.V. Arbeits- und Ausstellungsräume
  • Pankegrünzug – Ausbau und Umgestaltung der Freiflächen entlang der Panke zu einem wohnungsnahen Grünzug und Erholungsraum (2002 - 2006), der auch in das Berliner Radwegenetz eingebunden ist
  • Neugestaltung mehrerer Spielplätze, u.a. des Spielplatzes Koloniestraße / Drontheimer Straße (2011 – 2013)
  • Stärkung der NachbarschaftsEtage durch den Ausbau der „Alten Werkstatt“ auf dem Gelände der Fabrik Osloer Straße, Ausbau von Seminarräumen
  • Bewohner*inneninitiative Soldiner Kiez e.V.
  • Leitbildentwicklung über ein Stadtteilmarketingkonzept
  • Verantwortungsübernahme für die Sauberkeit des Öffentlichen Raums
  • Initiierung des Soldiner Bildungssalon gemeinsam mit der Wilhelm-Hauff-Grundschule, der Bibliothek am Luisenbad und dem Labyrinth Kindermuseum
  • Gestaltung des Übergangs Kita – Schule am Beispiel Schach
  • Bildungsverbund um die Wilhelm-Hauff-Grundschule.