Der „Alternative Kulturverein ACUD e.V.“ begann Anfang der 90er Jahre im Hinterhaus der Veteranenstraße 21 ein Kulturprogramm mit 15 Mitarbeiter*innen mit ABM-Stellen anzubieten. Bis 1994 war bereits eine halbe Million DM an Geld- und Sachmitteln in die Instandsetzung des maroden Gebäudes investiert worden.

Trotz zahlreicher, vor allem finanzieller Schwierigkeiten, gelang es dem Verein, ein vitales Kulturhaus auf die Beine zu stellen: Es gab ein ambitioniertes Kino (das mehrfach auch den Bundesfilmpreis erhielt), ein Café, eine Galerie, ein Theater, einen Club im ACUD sowie Kinder- und Jugendprojekte wie die Jugendkunstschule „Farbklang“ und einen Mädchentreff.

 

Veteranenstrasse-21-ACUD1999 wurde das Haus an eine weit verstreute Erbengemeinschaft restituiert. Der Verein erarbeitete zusammen mit der „Stiftung Umverteilen“ ein Finanzierungskonzept und machte der Erbengemeinschaft ein Kaufangebot. Doch diese verkaufte das Gebäude zunächst überraschend an einen Privatinvestor. ACUD gelang es allerdings, den Käufer zur Rückabwicklung des Kaufes zu bewegen, sodass im Jahr 2001 das Gebäude doch von der „Stiftung Umverteilen“ übernommen werden konnte.

Im selben Jahr wurde der Fördervertrag zur baulichen Selbsthilfe unterschrieben. Das Sanierungsvolumen betrug 2,3 Mio. Euro. Notwendig waren neue Elektrik und Wasserleitungen, das Dach musste gedeckt und die Fassade wärmeisoliert werden. Die Förderung aus dem Programm „Wohnungspolitische Selbsthilfe“ sollte 42% der Kosten abdecken, dazu kamen ein Selbsthilfeanteil von 15% sowie ein Kredit. Verkompliziert wurde der Umbau durch die ökonomische Notwendigkeit, während des laufenden Kulturbetriebs zu sanieren, so dass immer nur Teilbereiche in Angriff genommen werden konnten und Projekte umgesetzt werden mussten, sowie durch erhebliche Auflagen des Bezirksamts Mitte, das u.a. umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen forderte.

Nach fast zweijähriger Umbau- und Sanierungszeit unter Einbeziehung von ABM wurde 2004 der erste Bauabschnitt abgeschlossen und die Remise des Kunst- und Kulturhauses neu eröffnet - mit Kino, Konzertetage und Sessioncafé. Das ACUD war das erste Haus ohne Wohnanteil, das im Programm „Wohnungspolitische Selbsthilfe“ gefördert und von der L.I.S.T. GmbH betreut wurde.