Im Zentrum von Berlin Spandau, 500 Meter entfernt vom Rathaus Spandau und vom Bahnhof wird der DRK-Kreisverband Spandau e.V. gemeinsam mit seinen Tochtergesellschaften und Partnern ein soziales Zentrum errichten. Wir übernahmen dabei die Projektsteuerung.

Derzeit nutzt der DRK-Kreisverband Spandau sein in den frühen sechziger Jahren erbautes Gebäude hauptsächlich als Geschäftsstelle und für Schulungen des DRK. Das Gebäude ist so marode, dass eine Sanierung nicht infrage kommt. Zudem bietet das Haus nicht mehr genügend Platz für die notwendige Arbeit. Der DRK-Kreisverband Spandau möchte deshalb dieses Gebäude abreißen und durch einen barrierefreien, umweltschonenden Neubau ersetzen.


Entwurf des geplanten GebäudesBildnachweis: ©Anne Lampen Architekten BDAMit dem Neubau wird dem wachsenden Bedarf nach professioneller sozialer Arbeit in Verbindung mit ehrenamtlichem, nachbarschaftlichem Engagement Rechnung getragen. Das "Haus des Deutschen Roten Kreuzes Spandau" wird älteren, pflegebedürftigen und psychisch kranken Menschen aus dem Kiez sowie wohnungslosen Frauen mit Kindern, Jugendlichen und Langzeitarbeitslosen kieznahe Hilfe, Unterstützung, Betreuung, eine sichere Heimstatt sowie Ausbildung und Integration in das Gemeinwesen bieten.

Das offene Haus ermöglicht eine enge Zusammenarbeit, gegenseitige Unterstützung und Austausch der später dort tätigen gemeinnützigen Träger der Sozialarbeit. Neben den erweiterten Möglichkeiten für die bereits bestehenden Einrichtungen ergeben sich kurze Wege für die Nutzer und Synergien der bisher unterschiedlich verorteten Angebote.
Für die wichtige ehrenamtliche Arbeit des DRK-Kreisverbands Spandau werden zeitgemäße adäquate Bedingungen geschaffen.

Gleichzeitig wird der öffentliche Raum mit dem architektonisch attraktiven Zentrum aufgewertet. Mit dem Bauvorhaben wird der DRK-Kreisverband Spandau Träger auch Beschäftigungs- und Ausbildungsmaßnahmen fördern und einen praxisnahen Einsatzort für Auszubildende und Langzeitarbeitslose schaffen. Die ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit des Gebäudes wird durch natürliche Werkstoffe und massive Bauweise sowie sehr gute Wärmedämmung gesichert.

Die später dort tätigen Einrichtungen: Die GERIATRISCHE TAGESPFLEGE – sie betreut ältere Menschen mit körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderungen sowie Mehrfacherkrankungen. Eine in das Haus integrierte SOZIALSTATION unterstützt pflegebedürftige Menschen, die in ihrer häuslichen Umgebung verbleiben möchten. Menschen mit einer psychischen Erkrankung erhalten in einer BESCHÄFTIGUNGSTAGESSTÄTTE therapeutische Hilfe, eine Tagesstruktur und die Möglichkeit, sich in einem gemeinnützigen Kantinenprojekt sinnvoll zu betätigen. Die Beschäftigungstagesstätte ist eine therapeutische Einrichtung für Menschen mit psychischer Erkrankung, die seit 1999 besteht. Mit der Erweiterung könnte die Platzkapazität von 14 auf 24 Personen erhöht werden. Das Projekt PASSAGE betreut und unterstützt von Wohnungslosigkeit bedrohte oder betroffene Frauen und Männer gemäß § 67 SGB XII in den ambulanten Leistungstypen Betreutes Einzelwohnen (BEW) sowie Wohnungserhalt und Wohnungserlangung. Die Leistungsberechtigten leben in eigenem Wohnraum oder in einer anderen Unterkunft und kommen zu wöchentlichen Beratungsgesprächen. Eine FRAUENWOHNSTATT bietet wohnungslosen Frauen Unterkünfte in Einzelappartements sowie sozialpädagogische Unterstützung bei der Wohnungssuche. Die Frauenwohnstatt besteht seit 1998 als stationäres Übergangshaus für wohnungslose Frauen gemäß § 67 SGB XII. Hier können 18 alleinstehende wohnungslose Frauen in Einzelappartements leben und eine sozialpädagogische Unterstützung in ihrer persönlichen Notlage erhalten. Zusätzlich sind drei Zwei-Zimmer-Appartements für wohnungslose Frauen mit Kindern geplant. Auch die Geschäftsstelle des Kreisverbandes und die ehrenamtlich Arbeit, darunter die Bereitschaft für den Sanitätsdienst, das Jugendrotkreuz, der Katastrophenschutz und die Erste-Hilfe-Ausbildung werden im DRK-Haus Spandau ihren Platz finden und sowohl Hilfe als auch Möglichkeiten für ehrenamtliches Engagement bieten.

Wir unterstützten den DRK Kreisverband Spandau bei der Entwicklung und Vorbereitung des Projektes. Aufgrund eines Architektenwettbewerbs, den das Architekturbüro Lampen gewonnen hat, wurde ein Entwurf ausgewählt, der den Bedürfnissen des Bauherrn entspricht und eine optimale Ausnutzung des Grundstücks sichert.

Wir arbeiteten an der Finanzierbarkeit des Projektes. Es wurden bei der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin und anderen Stiftungen und Fördergebern Mittel beantragt, die die spätere Bewirtschaftung des Gebäudes im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten von sozialen Trägern möglich machen. Nach Entscheidung der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin soll das Projekt in die Umsetzungsphase gehen.